Häufig gestellte Fragen - FAQ

Technischer Kohlenstoff ist ein hoch performanter und wertiger Rohstoff, der in der Industrie vielfältig eingesetzt werden kann. Kohlenstoff gilt als unbedenklich, ist chemisch stabil und lässt sich nach Lebensdauer wieder in den stofflichen Kreislauf integrieren. In der Herstellung werden bedenkliche Komponenten (toxische Verbindungen, Mikroplastik usw.) sicher entfernt. Kohlenstoff entsteht bei der thermochemischen Umwandlung biogener Reststoffströme im sogenannten Pyrolyse Verfahren.

Statt biogene Reststoffströme zu verbrennen oder sie verrotten zu lassen, werden sie im Pyrolyse-Prozess unter sauerstoffarmen Bedingungen bei Temperaturen zwischen 220 und 700°C pyrolysiert. Dabei entsteht neben Energie in Form von Wärme und Strom ein solider Feststoff, die Biokohle. Diese besteht zu überwiegendem Teil aus technischem Kohlenstoff, der Basis unserer Anwendungen. Der Kohlenstoff variiert in Struktur und Zusammensetzung, abhängig von den verwendeten Reststoffströme und den Prozessparametern der jeweiligen Anlagen.

Bei dem Pyrolyse-Verfahren handelt es sich um eine marktreife Technologie, die bereits heute zur Verfügung steht, schnell skaliert werden kann und zudem energieautark ist. 

Die Produktion und Einbringung von Biokohle (auch „Pyrogenic Carbon Capture and Storage – PyCCS“) ist eine der derzeit am weitesten entwickelten Negativ-Emissions-Technologien (NET) und kann durch Synergien auch dazu beitragen, die Einführung weiterer NET zu unterstützen.

Durch die CarStorCon® Technologie wird der technische Kohlenstoff zum Teil der Produktmatrix und ist damit auch nach Lebensende erneut recyclebar. D.h für jeden Neubau kann unter Verwendung des Recyclates und einer weiterer Zumischung von Clim@Add® erneut ein deutlich CO2 reduzierter oder gar klimapositiver Baustoff hergestellt werden.

98% der durch Betonverarbeitung verursachten CO₂-Emissionen stammen aus der Zementproduktion. Weltweit ist die Zementindustrie für etwa 8% des emittierten CO2 verantwortlich. In Deutschland liegt der Anteil bei etwa 3 %.

Jedes Kilogramm Zement, welches im Beton eingespart werden kann, ist daher ein Beitrag für das Klima. Durch die Zugabe unseres Zuschlagstoffes kann bis zu 15% Zement eingespart werden. Hinzu kommt die Kohlenstoffsenkenleistung durch die Negativ-Emissions-Technologie. Mit jedem Kilogramm eingesetzten Clim@Add® werden etwa 3 Kilogramm CO2 dauerhaft aus dem Kreislauf entzogen.

Zudem stellt die Lösung gemäß des Kreislaufwirtschaftsgesetzes eine höherwertige Nutzungsstufe gegenüber einer Verbrennung dar.

Lokal handeln – global Klima schützen

Darüber hinaus spielen auch die lokale Beschaffung und kurze Transportwege eine Rolle in der Nachhaltigkeitsbilanz des innovativen Baustoffs. Der technische Kohlenstoff basiert auf einem regional erzeugten Basisrohstoff. Zur Funktionalisierung wird das Additiv zugegeben, die Projekte werden mit lokalen Baustoffherstellern realisiert. Wir arbeiten mit regionalen Reststoffverwertern und Entsorgern, Energieversorgern und Pyrolyseanlagenbetreibern zusammen und schließen lokale Recyclingkreisläufe.

Momentan gehen wir davon aus, dass sich ligninhaltige Reststoffströme am besten eignen. Derzeit verwenden wir in erster Linie nach FSC Standards als nachhaltig zertifiziertes Waldrestholz. Tests mit weiteren Reststoffströmen laufen.

Ohne Kohlenstoff gäbe es kein Leben auf der Erde! Rund 90 Prozent aller bekannten Verbindungen sind Kohlenstoffverbindungen. Unser Material ist ungiftig. Die verwendete Biokohle ist EBC zertifiziert. Das European Biochar Certificate ist ein freiwilliger Industriestandard in Europa, anhand dessen, die nachhaltige Produktion von Pflanzenkohle sichergestellt werden soll und die Produzenten gegenüber Anwendern und Behörden die Möglichkeit erhalten, die Qualität der Pflanzenkohle nachweisbar zu garantieren. https://www.european-biochar.org/de/ 

Die Kraftwerke unterscheiden sich von herkömmlichen Biomasseheizkraftwerken durch eine maximale Nutzung des Reststoffstroms. Herkömmliche Biomasseheizkraftwerke weisen eine sehr niedrige Effizienz auf, da sie nahezu das komplette CO2  wieder an die Umwelt abgeben und die festen Verbrennungsrückstände auf Mülldeponien entsorgt werden müssen.

Dem Rückwärtskraftwerk wird Waldrestholz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern zugeführt. Neben der Biokohle können daraus, je nach Konfiguration und Einsatz, verschiedene Energieträger wie Strom, Wärme und ein Erdgas-Ersatzgas generiert werden. So entlassen die Systeme nur noch einen kleinen Teil des ursprünglich über den Wald gespeicherten CO2 zurück in die Atmosphäre und ein sehr respektabler Teil bleibt als verwertbarer grüner Kohlenstoff übrig. Trotz der Abgabe von CO2 an die Umwelt (während der Verwertung der Energieträger), bleibt das System durch die Biokohle klimapositiv, sofern sie Kohlenstoffsenke eingesetzt wird, wie in unserem Fall in Baustoffen.

Um die benötigte Skalierung im Gigatonnen-Bereich zu ermöglichen und diese entscheidende Innovation im Klimaschutz voranzutreiben, hat sich neben der Vergabe der staatlichen ETS Zertifikaten ein freiwilliger Markt für Kohlenstoffsenken-Zertifikate herausgebildet. Käufer*innen dieser Carbon-Credits können damit ihre unvermeidbaren Rest-Emissionen ausgleichen und unterstützen nicht nur die Erreichung ihrer eigenen Netto-Null-Ziele, sondern bereiten auch den Weg für einen transparenten, nachprüfbaren, wirtschaftlich soliden und in erster Linie vertrauenswürdigen Kohlenstoffsenken-Markt.

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