Forschungsprojekt: BIOCHAR-LIFE-EU

Von CarStorCon Technologies

Forschungsprojekt: BIOCHAR-LIFE-EU

Projektname: Demonstration der Herstellung von Biokohle auf Pflanzenbasis im Kompostkreislauf und die Entwicklung von Pflanzenkohlenprodukten mit hohem Mehrwert

Ziele des Projekts

Das Projekt zielt darauf ab, die Herstellung von Biokohle auf Pflanzenbasis (kurz: Pflanzenkohle/Biochar) im Kompostkreislauf und ihre Entwicklung zu hochwertigen Pflanzenkohleprodukten zu demonstrieren.

Pflanzenkohle wird mit Hilfe der Pyrolyse-Technologie hergestellt, die den Kohlenstoff aus Bioabfällen einfängt und speichert, der normalerweise zu den Treibhausgasemissionen von Kohlendioxid (CO2) gehören würde.

Heute ist Pflanzenkohle jedoch noch ein Nischenmarkt, und mit den derzeitigen Technologien ist es nicht möglich, Pflanzenkohle in großen Mengen und so kostengünstig herzustellen, dass sie auf den Markt gebracht werden kann.

Die Kompostieranlage Sonnenerde in Riedlingsdorf (Burgenland, Österreich), die über umfangreiche Erfahrungen in der Pflanzenkohleforschung verfügt, hat gemeinsam mit dem Partner NGE ein innovatives Kreislaufkonzept entwickelt, das perfekt in den Kompostierkreislauf integriert ist.

Die Schlüsselinnovation ist “PyroDry”, eine neue Trocknungs- und Pyrolyse-Technologie des österreichischen Partners NGE. Dabei werden die Siebrückstände aus dem Bioabfall verkohlt und Pflanzenkohle als neuer Rohstoff gewonnen.

Zusammen mit dem deutschen Partner CARSTORCON wird das Projekt auf der Grundlage der hergestellten Pflanzenkohle neue Klima positive Baustoffadditive entwickeln. Pflanzenkohle in der hergestellten höchsten Qualität bildet den Rohstoff für Zuschlagstoffe in der Beton und Asphaltindustrie. Das daraus hergestellte Baustoffadditiv verbessert die Betoneigenschaften und wirkt sich darüber hinaus positiv auf das Klima aus, indem es  den Kohlenstoff in den Baumaterialien  speichert.

Weitere hochwertige Pflanzenkohleprodukte werden gemeinsam mit dem Sonnenerde-Tochterunternehmen CharLine entwickelt. Pflanzenkohle kann mit Kompost für Terra Preta Boden und Bodenaktivator gemischt werden, oder als Futterkohle (Hund, Katze, Pferd) Verwendung finden. Auch in der Landwirtschaft kann Pflanzenkohle als Stickstoffdünger oder Düngerzusatz verwendet werden.

Europäische Gemeinden und Städte können Pflanzenkohle als feines Substrat für ein neues Baumpflanzsystem verwenden, um sich an den Klimawandel anzupassen.

Schließlich wird das transnationale Projektkonsortium die Ergebnisse regelmäßig verbreiten und kommunizieren und einen Plan für die EU-weite Verbreitung, Nachahmung und Ausweitung entwickeln.

Was ist Pflanzenkohle?

Pflanzenkohle wird aus Bioabfall gewonnen, der mit der “Pyrolyse”-Technologie hergestellt wird. Bei der Pyrolyse handelt es sich um einen kleinen Reaktor für die thermochemische Behandlung, bei der die organischen Stoffe in einem sehr sauerstoffarmen Prozess bei Temperaturen zwischen 400 °C und 800 °C abgebaut werden. Diese Überhitzung unter Sauerstoffmangel ist die Schlüsseltechnologie, um sicherzustellen, dass der Kohlenstoffgehalt aufgefangen werden kann und nicht zu Asche verbrannt wird und verloren geht. So verhindert die Pyrolysebehandlung die Verbrennung und erzeugt Pflanzenkohle mit einem sehr hohen Gehalt von bis zu 85 % an sehr stabilem Kohlenstoff.

Dank dieser Pyrolyseerwärmungstechnologie und dieses Verfahrens wird der Kohlenstoff in der Pflanzenkohle gespeichert und erzielt den bekannten Effekt der “terra preta” (portugiesisch für “dunkle Erde”), wo der Kohlenstoff Hunderte bis Tausende von Jahren erhalten bleiben kann. Pflanzenkohle speichert also letztlich Kohlenstoff, der normalerweise Teil des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) wäre und von den Pflanzen durch Photosynthese aufgenommen wird.

Da die industrielle Welt zu viel CO2 ausstößt und die Natur den Ausstoß nicht ausgleichen kann, sind Technologien zur Kohlenstoffabscheidung zusätzlich zur Emissionsreduzierung absolut notwendig, um die Klimaziele zu erreichen. Die Pflanzenkohle-Innovation fungiert somit als einzigartige Kohlenstoffsenken-Technologie, die Kohlenstoff effektiv speichern kann.

Projektdetails

Projektkonsortium

CarStorCon Technologies

Wir verwandeln Beton und Asphalt in CO2-Senken und verbessern gleichzeitig die Materialeigenschaften der Produkte.
Unser Startup aus Marienhafe hat einen Zuschlagstoff entwickelt, der aktiv CO2 aus der Atmosphäre entzieht und permanent in Baustoffen bindet. Der Zuschlagstoff basiert auf technischem Kohlenstoff, der aus regionalen biogenen Reststoffströmen gewonnen wird.
Die Speicherung und Einbringung von technischem Kohlenstoff ist eine anerkannte Negativ-Emissions-Technologie. So schaffen wir anerkannte, nachhaltige und dauerhafte Kohlenstoffsenken in Beton- und Asphalt- Anwendungen. Die Verwendung des Zuschlagstoffs Clim@Add® ermöglicht zudem die Einsparung von ressourcen-intensiven Primärrohstoffen, wie zum Beispiel Zement.

Sonnenerde GmbH

Die Sonnenerde GmbH ist eine Kompostierungsanlage in Österreich (Burgenland) und wurde 1998 von Gerald Dunst gegründet, mit Sitz in der Oberwarterstraße 100, AT-7422 Riedlingsdorf.

Die CharLine GmbH (kurz CharLine) ist ein Tochterunternehmen von Sonnenerde. Das Unternehmen wurde im Jänner 2016 gegründet und konzentriert sich ausschließlich auf die Nutzung von Pflanzenkohle als Rohstoff und die Herstellung von gebrauchsfertigen Produkten auf Basis von Pflanzenkohle.

www.sonnenerde.at

Next Generation Elements GmbH (NGE) 

Die Next Generation Elements GmbH (NGE) ist ein Anlagenbauunternehmen mit Sitz in Feldkirchen/Donau, Österreich. Die Kernkompetenz des Unternehmens liegt seit 2017 in der Errichtung maßgeschneiderter Pyrolyseanlagen für die Verwertung biogener Reststoffe. Als Teil der Next Generation Group ist sie Lösungsanbieter für alternative thermische Behandlungstechnologie und setzt den Fokus auf Beratung, Entwicklung und Realisierung von vollautomatisierten Systemkonzepten.

www.nge.at

Pastu Green

Pastu Green ist ein Umweltberatungs-unternehmen, das sich mit der Entwicklung innovativer umweltfreundlicher Produkte und Geschäftslösungen beschäftigt, die die Umweltbelastung verringern und weniger Ressourcen verbrauchen. PASTU ist hauptsächlich in den Geschäftsbereichen Transport, Logistik und Klimawandel tätig. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Brüssel und besteht aus einem dynamischen, erfahrenen Seniorteam, das sich seit mehr als 20 Jahren in der Qualität seiner Dienstleistungen bewährt hat. PASTU unterstützt auch ökologische und nachhaltige Projekte bei der Entwicklung und Nutzung in ganz Europa.

www.green.pastu.eu

Zentrale Kontaktstelle

Sie können das Projekt per E-Mail kontaktieren: biochar @ green.pastu.eu

Die Pflanzenkohle-Aktion wird kofinanziert durch das Programm für Umwelt und Klimaschutz (LIFE); Projekt 101146413 / LIFE23-ENV-AT-BIOCHAR-LIFE

Haftungsausschluss: “Kofinanziert von der Europäischen Union. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die des Autors/der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union oder von CINEA wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können für sie verantwortlich gemacht werden.”